Erfahrungen Panasonic Lumix S-System

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Nachdem ich mit meiner Ausrüstung von Leica Pech hatte, entschied ich mich in 2023 dazu, innerhalb des L-Mounts auf die S-Serie (Vollformat im L-Mount) von Panasonic zu wechseln. Ich kaufte mir eine gebrauchte S1R mit 47MP Auflösung, die keine 200 Auslösungen hatte – zudem ist noch Garantie drauf. Weiterhin kaufte ich mir eine neue Lumix S5 Mark II, weil ich ein sensationell günstiges Angebot ergatterte bei dem ich nicht widerstehen konnte.

Ich war gespannt, ob ich nach dem Desaster mit Leica mit Panasonic mehr Glück haben würde. Nun, ich muss sagen, dass ich bisher nicht enttäuscht wurde.

Die S-Serie von Panasonic

Kameras und Objektive von Panasonic die dem Vollformat-Segment angehören, beginnen in der Modellbezeichnung mit einem S; daher als S-Serie bezeichnet. Das Bajonett gehört zum L-Mount; einer Allianz von Leica Camera, SIGMA, Panasonic, Ernst Leitz Wetzlar GmbH, DJI, ASTRODESIGN, SAMYANG und Blackmagic Design.

Panasonic baut auch Kameras und Objektive für das Micro-Four-Thirds-System; eine Allianz von OM-Systems (früher Olympus) und Panasonic. Dies ist die G-Serie von Panasonic.

Die S-Serie von Panasonic zeichnet neben dem Vollformat aus, dass Kameras und Objektive sehr robust sind und über eine vollständige Abdichtung gegen äußere Einflüsse wie Staub und Feuchtigkeit haben. Für Videografen gibt es zudem spezielle Modelle, deren Schwerpunkt mehr auf Video denn auf Fotografie liegt.

Die Kamera sind hervorragend verarbeitet und liegen gut in der Hand. Zudem bieten sie sehr flexible Konfigurationsmöglichkeiten. Es sind nicht die leichtesten Kameras am Markt aber dafür besonders robust.

Erster Servicefall mit der S1R

Nach einigen Monaten Erfahrung mit der S1R habe ich inzwischen meinen ersten Servicefall über den ich hier berichten möchte.

Kamera friert ein

Als ich am Freitagabend, den 05.01.24 mit der S1R in Kronberg fotografierte, gab es ein Problem mit der Kamera, wie ich es mit der S1R bisher nicht hatte.

Die Kamera ließ sich nicht mehr bedienen. Sie ist „eingefroren“. Auch ausschalten ließ sie sich nicht mehr. Das rückwärtige Display zeigte weiterhin das zuletzt erfasste Bild an. Erst ein Rausnehmen und Wiedereinsetzen des Akkus half, dass die Kamera wieder normal funktionierte.

Ich könnte jetzt sagen „Naja egal, geht ja wieder!“ Aber nach meinen bisherigen Erfahrungen mit solchen Problemen, möchte ich lieber gleich eine fachkundige Prüfung der Kamera durchführen lassen, um sicher zu sein, dass kein Defekt im System vorliegt.

Knarzender Kartenfachdeckel

Was mich an meinem Exemplar der S1R gestört hat, ist der Kartenfachdeckel, der knarzt, wenn man etwas drauf drückt. Er knarzt schon sobald man die Kamera in die Hand nimmt. Ich hatte zuvor schon eine S1R von einem anderen Hänlder, die ich jedoch zurückgegeben hatte, weil im Sucherbild sichtbarer Dreck war. Da hat nichts geknarzt. Ich habe beim Einsenden der Kamera auf den knarzenden Kartenfachdeckel hingewiesen und darum gebeten, diesen auszutauschen, falls möglich.

Kontaktaufnahme & Versand

Die Kontaktaufnahme gestaltete sich als problemlos und schnell. Ich wählte die Kontaktaufnahme über WhatsApp. Schnell hatte ich Kontakt zu einem Servicemitarbeiter, der mir einen Link zum Reparaturauftrag incl. DHL-Versandlabel zusandte.

Abwicklung der Reparatur

  • Montag 08.01., 9:59 Uhr
    Der Reparaturauftrag sowie das Versandlabel gehen per Mail ein. In der Mail ist zudem eine Auftragsnummer, ein Passwort sowie ein Link zum Reparaturportal enthalten. So kann man immer den aktuellen Status der Reparatur online abrufen.
  • Montag 08.01., 12:11 Uhr
    Ich habe das Paket mit der Kamera bei DHL eingeliefert.
  • Dienstag 09.01., 09:37 Uhr
    Das Paket wurde von DHL beim Servicedienstleister Panasonic Service-Center Reutlingen eingeliefert.
  • Mittwoch, 10.01., 09:02 Uhr
    Bestätigung vom Servicedienstleister – Reparaturauftrag per Mail sowie Bestätigung, dass es sich um einen Garantiefall handelt.
    Im Internetportal wurde der Status entsprechend aktualisiert.
    Zusätzlich eine SMS sowie einen Gutschein in Höhe von 10% für den Panasonic Onlineshop (gültig 4 Wochen). In der SMS wurde auch eine Telefonnummer angegeben unter der man sich melden kann, wenn man Fragen hat.
  • Donnerstag, 11.01., 08:49 Uhr
    SMS mit Hinweis, dass Ersatzteile für die Reparatur bestellt werden. Man bittet um Geduld.
Man wird über den Reparaturauftrag per Mail und Internetportal informiert!
  • Freitag, 12.01., 21:35 Uhr
    Über das Reparaturportal verschickte ich eine Nachricht an den Service mit der Bitte um Prüfung des Sensorreinigungs-Mechanismus. Ich habe da nie etwas gespürt, wenn ich die Sensorreinigung aktiviert habe und wollte das auch mal prüfen lassen.
    Das ist auch das Gute an dem System. Man kann dem Service ganz unkompliziert eine Nachricht schicken.
  • Dienstag, 16.01., 14:51 Uhr
    Bestätigung der Erhalt meiner Nachricht vom 12.01. und dass dies bei der Reparatur geprüft werde.
  • Freitag, 19.01., 10:00 Uhr
    Änderung des Stauts „Garantiebericht erstellt“ – Zu dieser Statusänderung erhielt ich keine Mail.
  • Montag, 22.01., 11:03 Uhr
    Bestätigung per Mail, dass die Reparatur abgeschlossen ist sowie Link zur DHL Sendungsverfolgung.
  • Dienstag, 23.01., 12:20 Uhr
    Kamera wurde per DHL geliefert. Die S1R ist repariert zurück bei mir.

Keine Ersatzkamera

Bei Panasonic bekommt man während der Reparaturzeit keine Ersatzkamera zur Verfügung gestellt – auch dann nicht, wenn man, so wie ich, eine Lumix-PRO-Mitgliedschaft hat.

Bei Leica hat man zwar auch keinen Anspruch auf eine Ersatzkamera, aber Leica zeigt sich hier oftmals kulant und stellt eine Ersatzkamera freiwillig zur Verfügung.

Reparaturbericht

  • Gehäuse mechanisches Bauteil gewechselt
  • Systemsteuerung komplette Baugruppe/PCB gewechselt
  • Systemsteuerung komplette Baugruppe/PCB justiert
  • kein Fehler bei kompletter Prüfung
  • Funktionsprüfung durchgeführt/kein Fehler

Also hatte die Kamera doch einen Defekt, der auf Garantie repariert wurde. Das mechanische Bauteil war wohl der Kartenfachdeckel. Dieser knarzt weiterhin, was für mich jedoch kein großes Problem darstellt.

Professioneller Service

Der gesamte Reparaturauftrag lief vorbildlich ab; professionell und freundlich. Ich war bestens über den Status informiert. Eine Reparaturdauer von gut zwei Wochen (inkl. Versand) liegt absolut im Rahmen. Ich bin bis jetzt zufrieden mit dem Service.

Bisherige Erfahrungen mit der S1R

Nun, da ich die Kamera schon einige Zeit nutze, kann ich hier meine Erfahrungen wiedergeben.

Positive Erfahrungen

  • Die Kamera fühlt sich sehr hochwertig verarbeitet an und man traut ihr den rauen Einsatz bei Kälte, Staub und Feuchtigkeit zu.
  • Bisher sehr zuverlässig, abgesehen von dem einen oben erläuterten Vorfall
  • Lange Akkulaufzeit. Selten brauche ich bei meinen Fotosessions einen zweiten Akku. Ich habe insgesamt vier! Zudem lässt sich die Kamera über den USB-C-Port auch mit einem externen Stromgerät betreiben.
  • Sehr guter Sucher und Display. Der Sucher ist groß, hell und fein aufgelöst, sodass es eine Freude ist, durch den Sucher zu schauen. Auch das rückwärtige Display löst hoch auf und stellt die Fotos angenehm dar.
  • Sehr flexibel in der Bedienung – es gibt kaum einen Knopf oder Schalter den man nicht individuell belegen könnte. Ich komme schnell an die wichtigsten Einstellungen ran.
  • Gute Bildqualität in hoher Auflösung. Mir gefällt die Qualität der Fotos.
  • Toller Klappmechanismus des rückwärtigen Kameradisplays. Ich bin kein Fan von ausschwenkbaren Displays, da diese bei der Streetfotografie eher hinderlich sind. Ich mag den Klappmechanismus der S1(R) sehr. Man kann den Bildschirm sowohl in der Vertikalen sowie in der Horizontalen ausklappen, ohne dass man ihn rausschwenken muss. Ich hoffe, Panasonic behält diesen Mechanismus bei einem Nachfolger der S1(R) bei.

Negative Erfahrungen

  • Der Autofokus ist nicht auf der Höhe der Zeit. Er hat schon Probleme auf einen ruhig sitzenden Vogel scharf zu stellen. Es funktioniert nicht besonders gut und kann schonmal in Frust ausarten. Wer viel Wildlife fotografiert, wird mit dieser Kamera nicht glücklich.
  • Der Autofokus ist im Dunkeln ganz schlecht, kaum zu gebrauchen. Zudem ist er zeitweise langsam und ist viel am Pumpen.
  • Es fehlt ein ganz wichtiges Feature: Live-Bulb! Da ich inzwischen mit der Langzeitbelichtung begonnen habe, ist Live-Bulb ein Segen. Man kann dann schon sehen, wie sich das Bild im Laufe der Zeit entwickelt, sodass man die Belichtungszeit nicht mehr abzuschätzen braucht. Man kann es direkt auf dem Monitor verfolgen.
  • Das Rauschverhalten könnte besser sein. Jedoch muss man bedenken, dass die Kamera schon einige Jahre auf dem Markt ist und sie zu den hochauflösenden Kameras im Vollformatsegment zählt. Es ist eher neutral als negativ!

Objektive von Panasonic

Panasonic baut solide Objektive mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis. Ich hatte bisher noch keine Probleme mit diesen Objektiven. Von Panasonic habe ich insgesamt 7 Objektive (4 Zooms und 3 Festbrennweiten):

Alle Objektive der S-Serie von Panasonic sind vollständig abgedichtet (Staub und Feuchtigkeit) und für Temperaturen bis zu -10°C einsatzfähig. Zudem haben die Objektive mindestens einen Umschalter für Autofokus und manuellen Fokus. Eine Gegenlichtblende ist immer im Lieferumfang enthalten.

Die Premiummodelle zeichnen sich durch einen Fokusring aus, der verschiebbar ist und so ein schnelles Umschalten zwischen Autofokus und manueller Fokussierung ermöglicht. Zudem sind die Premiummodelle höherwertig verarbeitet.

Bei der S-S-Linie handelt es sich um Festbrennweiten bei denen Außenmaße, Filterdurchmesser, Design sowie Anfangsöffnung von 1.8 identisch sind. Das Gewicht variiert marginal. Es sind relativ kompakte und leichte Objektive mit hoher Lichtstärke und einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.

Objektive L-Mount

Möchte man wissen, welche Objektive es für das L-Mount-System gibt, kann man sich hier informieren.

Es gibt insgesamt 166 Objektive für diesen Bajonett-Anschluss (davon 95 manuelle Objektive ohne Autofokus). Und dabei bin ich mir nicht mal sicher, ob ich wirklich alle Hersteller auf dem Schirm habe.

Wenn man Objektive adaptiert (z.B. Leica M auf L) hat man noch viel mehr Auswahl (allerdings dann ohne Autofokus)

Vorsicht bei DC DN Objektiven von Sigma

Die mit DC DN spezifizierten Objektive von Sigma sind für den APS-C-Sensor entwickelte Objektive, die zwar auf eine Kamera mit L-Bajonett passen, jedoch nicht der angegebenen Brennweite im Vollformat entsprechen. Man muss die angegebene Brennweite mit dem Faktor 1,5 multiplizieren und erhält dann die tatsächlich nutzbare Brennweite für das Vollformat. Die Lichtstärke bleibt jedoch dieselbe.

So ist ein 16mm F1.4 Objektiv DC DN-Objektiv auf einer Vollformatkamera ein 24mm F1.4 Objektiv.

Die von Sigma angebotenen DC DN-Objektive gibt es aktuell nur in der sognannten Comtemporary-Linie. Das heißt unter anderem, dass diese Objektive nicht vollständig abgedichtet sind. Es gibt nur eine Abdichtung am Bajonettanschluss. Damit sind die Objektive nur bedingt für raue Umgebungsbedingungen (Schnee, Staub, Regen) geeignet.

Anzahl der Objektive je Hersteller (mit Autofokus) – 71 Objektive

Leica – 19

Sigma – 37 (inkl. 6 DC/DN-Objektive)

Panasonic – 15

Man hat also die Auswahl aus 71 Objektiven mit Autofokus.

Weitere Hersteller (ohne Autofokus) – 95 Objektive

Es gibt zudem noch eine Reihe anderer Marken, die Objektive für das L-Mount-Bajonett im Angebot haben. Das sind dann jedoch ausschließlich Objektive OHNE AUTOFOKUS – also rein manuelle Objektive. Zudem werden die Daten des Objektivs nicht an die Kamera übertragen und daher auch nicht in den EXIF-Daten des Fotos gespeichert.

Meyer Optik Görlitz (3 Objektive)

Die Firma Meyer Optik Görlitz GmbH ist in Deutschland, Bad Kreuznach beheimatet – genau wie Schneider-Kreuznach, die ebenfalls Objektive und optische Systeme herstellen.

Die Preise für die Objektive liegen zw. 600 – 900 Euro.

TT Artisan (14 Objektive)

TT Artisan ist in China beheimatet produziert seit 2019 sehr günstige Objektive. Über die Qualität der Objektive (Verarbeitung & optische Leistung) kann ich nichts sagen, aber ich vermute, dass man zu den niedrigen Preisen keine Topp-Qualität erwarten darf.

Objektive für Vollformat (5 Objektive)

Die Preise für die Vollformat-Objektive liegen zw. 100 – 420 Euro.

Objektive für APS-C-Format (auch hier die Brennweite mit 1,5 multiplizieren) (9 Objektive)

Die Preise liegen für die APSC-Objektive zw. 75 – 240 Euro!

7artisans (7 Objektive)

7artisans dürfte ähnlich sein wie TT Artisan was die Preise und die Qualität betrifft. Die Firma ist in China beheimatet und wurde 2016 gegründet. Alle für das L-Mount aktuell verfügbaren Objektive kann man unter diesem Link einsehen.

Die Preise liegen umgerechnet in etwa zw. 90 – 440 Euro.

Laowa (21 Objektive)

Laowa hat zwei Objektivserien im PRogramm – einmal für Landschaft und einmal für Makro.

Die Preise liegen in etwas zw. 500 – 1000 Euro.

Objektive für Landschaft (14 Objektive)

Makro (7 Objektive)

Kipon (11 Objektive)

Die Objektive von Kipon kommen aus den USA.

Colibri-Serie (5 Objektive)

Die Preise dieser Serie liegen zw. 1.600 – 2.000 Euro.

Iberit-Serie (5 Objektive)

Die Preise liegen ca. zw. 750 – 850 Euro.

Ibelux-Serie (1 Objektiv)

Der Preis für das IBELUX-Objektiv beträgt ca. 1.600 Euro.

Lensbaby (11 Objektive)

Objektive mit besonderem Effekt und Bildlook. Die Preise bei Lensbaby liegen umgerechnet in etwa zw. 180 – 400 Euro.

Velvet Effect Collection (4 Objektive)

Edge Effect Collection (3 Objektive)

Sweet Effect Collection (5 Objektive)

Irix (8 Objektive)

Die Cine Objektive von Irix kosten ca. 1.200 Euro das Stück.

Irix Cine (8 Objektive)

AstrHori (7 Objektive)

AstrHori wurde 2018 in China gegründet. Die Preise der Objektive liegen zw. 150 – 1.000 Euro. Das Macro-Stabobjektiv ist mit 1.000 Euro das teuerste im Programm.

NISI 15mm F4 (1 Objektiv)

Nisi ist spezialisiert auf die Herstellung von optischen Filtern. Sie haben nur 1 Objektiv im Programm. Gegründet wurde das Unternehmen 2005 in China. Das Objektiv kostet ca. 480 Euro.

PERGEAR 35 mm F1.4 (1 Objektiv)

Viltrox (4 Objektive)

Viltrox ist ein in Irland ansässiges Unternehmen, das 2009 gegründet wurde.

Die Firma Viltrox hat für L-Mount zwei Objektive im Programm die jewils 540 sowie 2900 Euro kosten.

VILTROX Brand New EPIC Series 35mm 50mm 75mm T2.0 1.33X PL / E / L Mount Anamorphic Prime Cine Lens (3 Objektive)

Standardobjektive (1 Objektiv)

Meike (2 Objektive)

Meike Global ist eine in China ansässige Firma, für das L-Mount zwei Objektive mit einem Preis zw. 100 – 250 Euro im Programm hat. Angesichts des geringen Preises sollte man sich nicht allzu viel von den Objektiven versprechen.

SIRUI (3 Objektive)

Die drei für das L-Mount angebotenen Objektive von SIRUI kosten allesamt ca. 1.200 Euro das Stück. Sirui ist eine in 2001 in China gegründete Firma.

https://www.brightin.com.cn/en/

Zhong Yi Optics (4 Objektive)

Zhong Yi Optics ist eine in 1984 von einem japanischen Investor gegründete und in China ansässige Firma.

Panasonic und die Preise

Wenn man – so wie ich – von Leica kommt, dann sind die Preise im Vergleich natürlich sehr niedrig. Man bekommt nichtmal weniger für das Geld, sondern sogar mehr. Leica bietet dafür den Markennamen, schicke Läden und höherwertige Materialien (viel Metall). Eine Leica-Kamera fühlt sich doch besser an als eine von Panasonic.

Bei Panasonic gibt es immer wieder mal Cash-Back-Aktionen, so wie bei den meisten anderen Kameraherstellern ebenfalls. Zudem gehen die Preise neuer Modelle einige Monate nach deren Einführung zurück – bei Leica ist es häufig umgekehrt; die Preise steigen, aber dass sie sinken ist selten der Fall (bei den SL-Modellen eher als bei den M-Modellen).

Einen Original-Ersatzakku für die S1R bekommt man schon für ca. 70 Euro. Das ist in Ordnung, zumal es ein sehr starker Akku ist.

Das passende Fernauslösekabel für die S1R musste ich nicht von Panasonic kaufen, da es eines von JJC gibt, das um die 30 Euro kostet und lt. Aussagen einiger Kunden keine schlechtere Qualität hat als das Originalkabel von Panasonic (das übrigens kaum lieferbar ist).

Die Objektive sind meines Erachtens angemessen bepreist; weder ungewöhnlich günstig noch außergewöhnlich teuer. Man bekommt hier aber schon recht gute und lichtstarke (Blende 1.8) Objektive für einen fairen Preis.

Es gibt auch bei Panasonic recht teure Objektive (S-X50E, S-E70200E, S-E2470E), das sind dann aber auch Objektive aus der Pro-Klasse zu denen es günstigere Alternativen gibt (dann aber nicht in der hohen Verarbeitungsqualität und nicht so lichtstark). Man hat als Kunde die Wahl…..und kann auch Objektive von Sigma oder Leica (im L-Mount) erwerben.

Preisvergleich S1R / Leica SL2-S

Die Leica SL2-S habe ich zusammen mit dem Leica 24-70mm F2.8 Objektiv gekauft. Mit dabei war noch ein Adapter für Leica-M-Objektive. Das alles zusammen habe ich neu beim Händler für 5.900 Euro bekommen – ein super Preis, dank Preisvorschläge über ebay.

Ich habe bei ebay eine fast neue S1R für 1.625 Euro gekauft – mit folgendem Zubehör:

  • Rechnung v. 02.06.2023 – also noch Garantie bis 02.06.2025!
  • 2 Noname-Ersatz-Akkus
  • 1 zusätzliches USB-Ladegerät für 2 Akkus
  • 1 zustätzlcihe Speicherkarte Sony 64GB XQD samt Lesegerät

Zusätzliche Investition in das Zoom-Objektiv 24-105mm F4.0 in Höhe von 1.049 Euro. Das sind zusammen 2.674 Euro.

Jetzt kommen noch folgende Zoom-Objektive sowie ein Akku:

  • 70-300: 899 Euro
  • 14-28: 599 Euro
  • Ersatzakku Original: 70 Euro

4.242 Euro….und es ist immer noch genug Geld übrig….also weiter….

Weitere Objektive kommen dazu – drei Festbrennweiten und ein Kabelfernauslöser:

  • 85mm F1.8: 524 Euro
  • 50mm F1.8: 390 Euro
  • 35mm F1.8: 554 Euro
  • Kabelfernauslöser: 28 Euro

Jetzt sind wir bei 5.738 Euro.

Also die S1R (Toppmodell von Lumix) mit viel Zubehör sowie 3 Zoombojektiven und 3 Festbrennweiten kostet so viel wie die Leica mit 1 Zoomobjektiv und 1 Adapter. Ich muss aber dazusagen, dass alle Objektive innerhalb der CashBack-Aktion gekauft wurden und es sich um Sonderpreise handelt. Dafür habe ich die Leica ebenfalls zu einem Sonderpreis gekauft, der ca. 1.400 Euro niedriger lag als die UVP.

Bei Leica blättert man ordentlich hin für 1 Kamera plus 1 Objektiv. Dafür bekommt man bei anderen Herstellern ein komplettes System mit viel Zubehör und mehreren Objektiven.

Lumix S5 Mark II

Am 12.01.24 traf meine neue Kamera ein – die Lumix S5 Mark II mit Zusatzakku. Dazu habe ich mir noch ein Ladegerät zum Aufladen von zwei Akkus gekauft. Bei der S5 II ist nur ein Ladegerät dabei, um den Akku direkt in der Kamera zu laden.

Was verspreche ich mir von der S5 II gegenüber der S1R?

  • Der neue Phasenautofokus sollte nun auch für Wildlife ordentliche Ergebnisse liefern. Hier ist die S1R nach meinen Erfahrungen nicht die ideale Kamera.
  • Der Sensor hat zwar eine deutlich geringere Auflösung, das hat aber auch Vorteile: die Dateien sind kleiner, und das Rauschverhalten ist besser.
  • Die Kamera ist kompakter und leichter und dennoch hervorragend verarbeitet. Sie fühlt sich gut an.
  • Der Bildstabilisator soll laut vielfachen Testergebnissen der aktuell beste am Kameramarkt sein (sowohl für Foto und Video).
  • Es gibt nun Live-Composite und den High-Res-Mode aus der Hand ohne Stativ.

Was ist an der S1R besser als an der S5 II?

  • Ich mag das Klappdisplay der S1R lieber.
  • Die S1R hat ein Top-Display.
  • Sie hat eine deutlich höhere Auflösung und damit mehr Spielraum beim Croppen.
  • Man kann die ISO-Begrenzung bei AUTO-Iso ganz einfach einstellen, ohne ins Menü gehen zu müssen.
  • Sie hat beleuchtete Tasten.
  • Sie hat ein Kartenfach für XQD-Karten.

Was mir an der S5II nicht gefällt

Augensensor bei ausgeklapptem Display aktiv

Der Augensensor der S5II ist eine Katastrophe. Denn er lässt sich bei ausgeklapptem Display nur manuell deaktivieren. Das ist nicht praxistauglich. Hier fehlt eine Einstellung im Menü, dass sich der Augensensor automatisch abschaltet, wenn das Display augeklappt ist.

Lange Einschaltzeit

Die S5II braucht beim Einschalten einige Sekunden bis sie betriebsbereit ist. Schaltet man sie jedoch zweimal hintereinander ein, ist sie beim zweichten Einschalten sehr schnell betriebsbereit. Diese lange Einschaltzeit ergibt sich, wenn man die Kamera ca. über drei Stunden nicht benutzt. Bei einer Fotosession schaltet man die Kamera zumindest einmal kurz ein, damit sie dann beim nächsten Einschalten innerhalb der nächsten zwei Stunden schnell betriebsbereit ist.

Vermutlich hat diese lange Einschaltzeit technische Gründe, die den Akku schonen.

Fotos betrachten mit Verzögerung

Drückt man auf die Wiedergabetaste dauert es auch etwas bis die Fotos aufgerufen werden.

Würde ich mir eine S1R Mark II kaufen?

Sehr wahrscheinlich. Sie wird nochmal deutlich besser sein und einen neuen Sensor haben. Dazu hoffe ich, dass die S1R II wieder ein Klappdisplay hat – ohne Schwenkmechanismus.

Da ich die S5 II beispiellos günstig gekauft habe (1.349 Euro inkl. Zusatzakku), kann ich sie vermutlich für denselben Preis wieder verkaufen, wenn eine S1R II ansteht.

Aber jetzt freue ich mich erstmal auf das Fotografieren mit der S5 II und bin gespannt auf die Erfahrungen in der Praxis.

Die Macht der Marke

PANASONIC kennt eigentlich fast jeder, wie SONY und SAMSUNG. Jedoch werden die wenigsten eine Fotokamera im Kopf haben, wenn sie an die Marke denken. Viele wissen vermutlich nichtmal, dass Panasonic Kameras und Objektive im Angebot hat. Daran zeigt sich, wie effizient das Marketing ist, das im Falle der LUMIX-Kameras sicherlich ausbaufähig ist.

„Nenne mir spontan 3 Kameramarken….“ Was kommt? Canon, Nikon, Sony….vielleicht noch Fuji und Pentax. Olympus gibt es nicht mehr und heißt jetzt OM-Systems. Leica? Vielleicht auch, ja!

Soange Panasonic genug im Kamerasegment verdient, um weitere Entwicklungen voranzutreiben, kann mir das Marketing auch egal sein.

Wenn es um die Macht der Marke geht, macht einem SONY wohl keiner was vor. Sie sind besonders erfolgreich im Kamerasektor seitdem sie 2006 die Kamerasparte von Minolta übernommen haben. Zudem sind sie Markführer bei der Herstellung von Kamerasensoren (auch für Smartphones).

Software

Silkypix Developer Studio SE

Für Panasonic Kameras gibt es eine kostenlose Version des RAW-Konverters Silkypix Developer Studio. Damit lassen sich nur RAW-Dateien von Panasonic-Kameras und eingeschränkt auch JPG-Dateien bearbeiten.

Panasonic Lumix Sync

Für das Smartphone (iOS / Android) gibt es die App „Panasonic Lumix Sync“. Damit kann man u.a. die Kamera über das Smartphone steuern, GPS-Positionen speichern, Fotos von der Kamera auf das Smartphone laden und Kameraeinstellungen speichern.

Lumix Tether

Mit Lumix Tether kann man eine Lumix-Kamera über einen PC oder Mac steuern. Dazu muss die Kamera über USB mit dem Rechner verbunden werden.

Lumix Webcam

Verwenden der Kamera als Webcam oder zum Streamen.

Warum Panasonic?

Was bewegt einen Fotografen dazu ausgerechnet eine Kamera von Panasonic zu kaufen? Die Konkurrenz baut ebenfalls hervorrgagende Kameras. In meinem Falle war es so, dass ich nur über Leica zu Panasonic gekommen bin. Sonst würde ich vermutlich auch heute noch mit Micro-Four-Thirds fotografieren.

Würe ich mich heute wieder für eine Kamera von Panasonic entscheiden?

Um diese Frage zu beantworten, gehe ich mal die Alternativen durch.

Warum käme eine andere Kameramarke für mich nicht in Frage?

  • SONY
    Sony ist mir zu omnipräsent, zu viel Hype. Zudem zu viel Technikgedöns. Ich mag keine Kamera haben auf der groß SONY steht. Die Marke ist mir einfach nicht sympathisch.
  • Canon
    Bei Canon käme für mich nur der RF-Mount in Frage. Für diesen Bajonettanschluss gibt es keine Objektive von Drittherstellern wie Sigma, Tamron, Tokina. Die Objekivpalette von Canon ist mir zu eingschränkt und zu teuer.
  • Pentax
    Pentax ist eine Marke, die kaum noch eine Rolle spielt. Es gibt bei Pentax keine spiegellosen Systemkameras im Angebot. Und ob Pentax noch (verspätet) auf den Zug aufspringt, wage ich zu bezweifeln. Für mich kommt die Marke überhaupt nicht in Frage.

Was könnte ich mir vorstellen?

  • Nikon
    Nikon hat sehr interessante Kameras für den Z-Mount im Angebot, allen voran die Z8. Jedoch gibt es bei Nikon nur eine sehr überschaubare Auswahl an Objektiven von Drittherstellern (z.B. Tamron). Aber immerhin gibt es Alternativen, und hier wird es mit der Zeit wohl einen weiteren Ausbau der Objektivpalette geben.
    Nikon könnte also durchaus eine interessante Alternative sein. Ausgeschlossen für mich zunächst, weil es mit hohen Kosten und Aufwand verbunden wäre, das System erneut zu wechseln.
  • Fuji
    Wenn es unbedingt eine Vollformatkamera sein soll, fällt Fuji von vornherein aus. Hier gibt es das APS-C-Format sowie das Mittelformat. APS-C wäre für mich in Ordnung. Auch die Kameras bei Fuji gefallen mir, und es gibt einige wenige Objektive von Drittherstellern.

Da war ich schon!

  • Leica
    Mit Leica habe ich zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Daher fällt diese Marke für mich aus.
  • OM-Systems (früher Olympus) als Zweitkamera
    Inzwischen habe ich mich mit dem Vollformat-System angefreundet. Der Vollformatsensor hat fast die doppelte Fläche im Vergleich zum Micro-Four-Thirds-Sensor und hat mehr Spielraum.
    Ich habe mir neben meiner Lumix noch eine Olympus E-M10 Mark III gekauft und dazu einige kleine und leichte Objektive. Diese Kamera ist nun meine Zweitkamera, wenn es mal schnell und leicht sein soll.

Fazit

Die Frage, ob ich mir heute wieder eine Panasonic kaufen würde, wenn ich „von vorne“ anfangen würde, ist nicht leicht zu beantworten. Interessant sind für mich vor allem Fuji und Nikon. Was für Panasonic spricht, ist das gute Preis-/Leistungsverhältnis. Man bekommt sehr gute und robuste Kameras zu einem guten Preis und hat zudem eine riesige Auswahl an Objektiven (Leica, Panasonic, Sigma). Ich müsste mich tiefer damit beschäftigen, um die Frage zu beantworten.

Und Panasonic hat mit den 1,8er Objektiven (Offenblende 1,8) eine sehr interessante Serie an Festbrennweiten im Angebot, die kompakt, leicht und dennoch vollständig abgedichtet sind und über eine gute optische Qualität verfügen – und das alles zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis.

Jedenfalls ist Panasonic für mich eine interessante Marke mit viel Potential, und ich habe nicht das Gefühl, mich für die falsche Marke entschieden zu haben.

Alles in allem positiv

Bisher habe ich mit Panasonic keine schlechten Erfahrungen gemacht. Der Service funktioniert gut, ist gut erreichbar, und auch die Reparatur meiner S1R ist gut abgelaufen.

Besonders positiv ist das sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis der Kameras – und auch die Objektive sind preislich in Ordnung. Die Produkte sind gut verarbeitet, die Kameras und Objektive vollständig abgedichtet.

Die S1R gefällt mir sehr gut, jedoch ist die Kamera aufgrund des schlechten Autofokus für Wildlife nicht gut geeignet.

Die S5II hat einen deutlich verbesserten Autofokus, aber da gefällt mir der Menchanismus des schwenkbaren Displays nicht besonders, der gerade für Streetfotografie deutlich schlechter ist als der Klappmechanismus der S1R.

Was mich bei der S5II jedoch am meisten stört, ist der Augensensor, der sich bei ausgeklapptem Display nicht automatisch abschaltet.

Insgesamt bin ich jedoch von der Marke angetan und bereue es keineswegs, von Leica zu Panasonic gewechselt zu haben.

5 Kommentare

  1. Hallo Dirk,
    durch meine Suche nach Erfahrungen mit der Leica SL2, insbesondere zum Shuttercount und Lebensdauer Verschluss, habe ich u.a. Deinen Post in einem Leica Forum gefunden – vermute mal das Du das warst – und natürlich auch Deinen Blog.
    Ich habe mit Erstaunen gelesen, dass Du offenbar keine Leica SL2 mehr hast, obwohl Leica Dir doch 1:1 Ersatz geleistet hat.
    Naja, nach einer nervenaufreibenden Geschichte.

    Wenn ich fragen darf, warum hast Du dennoch die Leica verkauft?

    Ich bin aktuell mit Canon unterwegs, R5.
    Ich habe mit dem Hersteller und den dortigen Support nur beste Erfahrungen gesammelt.
    Ich hatte auch die LUMIX in der Hand und konnte sie bei einem Event testen – als sie neu rausgekommen war.
    Mir gefiel weder der EVF, noch der AF (Tracking) im direkten Vergleich zu meiner R5. Hatte die Kamera (zuvor Sony Alpha 7iv Nutzer, relativ günstig gekauft, mit Kit Objektiv RF 24-105 L 4.0.

    Mit den Farben der R5 bin ich aber immer am hadern. Sind mir etwas zu rotstichig.
    Die Leica SL3 habe ich mir angeschaut und bin begeistert. Nur ist weder der Preis, noch die Verfügbarkeit meins.
    Ich denke, hier versucht man um jeden Preis die „Kuh“ zu melken.
    Jedoch trotz aller Kritik am Preis und der von mir vermuteten künstlichen Verknappung, ist die Kamera schon so, wie man es sich als nicht Sportfotograf vorstellt.
    Ich dachte mir, versuche es mit der SL2.
    Die wird wohl ähnlich gute Bilder machen und ist mal für ca. 2tausend Euro günstiger zu haben (neu)
    Noch interessanter wird es bei gebrauchten Modellen.
    In 2020 hat die SL2 noch knapp 5 tausend Euro gekostet. 6.800 Euro, wie sie aktuell noch über Leica und diverse Leica Stores angeboten wird, ist sie aus meiner Sicht nicht wert. Unabhängig davon, dass es schon den Nachfolger SL3 gibt.
    Gebraucht gibt es die Kamera schon in einem super Zustand (A)für ca.3.300 Euro, auch im Handel.
    Da überlege ich gerade.
    Was meinst Du?

    Dir weiterhin viel Freude mit Deiner Ausrüstung.

    Grüße
    Lars

    1. Hallo Lars,
      danke für Deinen Kommentar. Ich habe die Kamera verkauft, weil ich mit der gesamten Vorgehensweise von Leica bei meinem Servicefall nicht zufrieden war. Es gab so viele Probleme, dass sie schon gleich hätten sagen müssen: „Ja, das ist nicht schön! Sie bekommen eine neue Kamera!“ Ich musste viel telefonieren und schreiben, bis sie schließlich zugesagt haben – und selbst dann gingen noch Wochen ins Land, bis ich die neue Kamera hatte. Und es war nicht nur die Kamera, sondern auch das Objektiv, das fehlerhaft war. Ich hatte mir von Leica hier mehr versprochen – zumal man ja auch Premiumpreise bezahlt.
      Wenn die Kamera funktioniert wie sie soll, ist es eine sehr schöne Kamera. Ich finde jedoch, dass Leica schon zum Teil sehr frech ist, was die Preisgestaltung betrifft – vor allem bei den Akkus und dem Zubehör. Die Akkus sind maßlos übertrieben teuer, und dasselbe gilt für den Batteriegriff. Und bei der SL3 ist kein Ladegerät dabei.
      Was die AF-Performance betrifft, werden die Mitbewerber Canon, Nikon und Sony vermutlich immer die Nase vorn haben gegenüber den L-Mount-Kameras. Das muss einem bewusst sein. Mit der S5II habe ich jedoch eine Kamera, die für mich stimmig ist, und dazu gibt es ein interessantes und vielfältiges Angebot an Objektiven verschiedener Hersteller – und das Angebot wächst beständig.
      Bei Canon RF kann man aktuell nur Objektive von Canon kaufen – das ist teuer, und die Palette ist eingeschränkt wie ich finde.
      Ob Du mit einer SL2 glücklich wirst, weiß ich nicht. Das kommt darauf an, was Dir wichtig ist. Wenn Du viel Sport und Wildlife fotografierst, würde ich Dir davon eher abraten. Ich hätte die SL2-S auch heute noch, wenn ich nicht so schlechte Erfahrungen gemacht hätte – aber da hatte ich vielleicht einfach nur viel Pech.
      Falls Du noch Fragen hast, melde Dich gerne.
      Viele Grüße,Dirk

  2. Hi Dirk,
    sehr nett von Dir, danke für Deine Rückmeldung.
    Ich gebe Dir recht, die Preise sind ziemlich abgehoben. Gerade P/L passt nicht wirklich.
    Ich glaube Du hattest das Gefühl mit einer Leica zu fotografieren einmal beschrieben.
    Für mich ist das Gut nachvollziehbar. Aber man sollte natürlich nicht alles mit sich machen lassen. Denke das hast Du gut hinbekommen.
    Was das liebe Geld betrifft, ja, schade das man nicht endlose Mittel hat. Aber selbst dann kann ich mir gut vorstellen, dass Thema Leica vorsichtig anzugehen.
    Ich frage mich z.B. warum es nur 2 Jahre Garantie gibt und was weiß man tatsächlich von der Haltbarkeit des Verschlusses?
    Ich habe mir die SL2 im Vergleich zur SL3 nunmehr angesehen.
    Der AF ist tatsächlich, auch wenn man keine schnell bewegende Personen, Tiere etc. fotografiert, nicht mehr zeitgemäß. Aber m.M.n. war der AF das bereits nicht, als die Kamera neu rausgekommen war.
    Ich denke, weniger als die SL3 vom Fokus her bietet, ist eher schwer für mich – Canon hat mich da verwöhnt
    Auch wenn man nicht in dem Bereich unterwegs ist, wo sich Objekte zügig bewegen, Phasen AF sollte schon Standard sein. Das fehlt der SL2 mehr als offensichtlich.

    Ich war zunächst im Bereich Sport und Vogelfotografie unterwegs. Meine Art zu fotografieren hat sich aber zu einem großen Teil verändert.
    Ich lege nunmehr größeren Wert auf das was aus der Kamera kommt, i.V.m. den Objektiven. Arbeite präziser, entschleunigter und bin auch kein großer Freund von post Bearbeitung.

    Leider geht der Trend immer mehr in Richtung KI, digitale Objektivkorrektur etc. Ich bin da gegen den Trend unterwegs. Sonst wäre mein iPhone meine erste Wahl.

    Leica wird es aus meiner Sicht schwer haben mit der SL Boden gut zu machen.
    Ob die Kamera (SL3) tatsächlich so gefragt ist, wage ich zu bezweifeln. Habe ich doch erst heute jemanden aus dem Leica Store mit der Sl3 in der Tasche gesehen (Stichwort: Wartezeiten, Verfügbarkeiten und Listen)… – kenne ich eher von einem Schweizer Uhrenhersteller. Ist mir daher eher unsympathisch.

    Dennoch ist es eine andere Art der Photografie, entschleunigt sozusagen. Das gefällt mir sehr, auch das Farbprofil der SL3 ist für mich perfekt. Vergleiche ich das mit der SL2 wird es zum nitpicking was die Farben betrifft. Die SL3 ist aber in jeder Hinsicht die Kamera die Leica hätte vor 4 Jahren rausbringen müssen. Da hätte dann auch der Preis gestimmt.
    Ich bin daher hin und hergerissen. Denke aber, obwohl aktuell die SL2 auch bei Leica im Store selbst mit 1.400€ Nachlass angeboten wird, dass das dann immer noch knapp 2 Tausend zuviel sind, weshalb ich sie wohl nicht neu kaufen werde.
    Gebraucht kaufe ich eher ungern.
    Bleibt dann wieder die SL3. Da wurmt mich aber die Batterielebensdauer, kenne ich von der R5. Kann also über ein Softwareupdate behoben werden.
    Dann habe ich noch als Argument gegen die SL3, dass ich kein Verständnis dafür habe, dass die nicht wie die M11P eine Vorrichtung hat, dass Bilder nicht manipuliert werden können.
    Das hätte in dieser Kamera Standard sein müssen.

    Der Weg den Leica geht ist schon der Richtige um langfristig zu überleben – den Bereich Luxus und natürlich, ähnlich der Schweizer Uhrenindustrie, nicht müde werden beim Geschichten erzählen 😉
    Peinlich ist aber auch nach meiner Erfahrung offenbar der Customer Service.
    Deine Erfahrung deckt sich daher mit meinem ersten Eindruck, als ich bei Leica in Wetzlar angerufen hatte. Etwas länger mit jemanden aus dem Verkauf, Herr P., telefonierte und er mir im Gespräch mitteilte, dass wir doch nun schon eine Weile telefonieren.
    Aha dachte ich mir, Luxus ja, Service wohl eher tagesformabhängig, oder aber gerne gegen Zahlung irgendeiner SL3 Veranstaltung um das Objekt der Begierde besser kennen zu lernen und Fragen stellen zu können. Wer‘s braucht.

    All das macht es mir schwer Leica als einen weiteren Hersteller in mein Portfolio aufzunehmen. Canon bietet mir momentan alles was ich brauche. Preislich nicht günstig, aber der Service stimmt. Insbesondere nach dem Kauf und im Falle von Reklamationen.

    Fragen habe ich wohl eher weniger, hoffe es ist dennoch o.k. sich gedanklich hier auszutauschen.

    Wenn ich heute Abend mal reflektiere. Hat man eigentlich alles was man braucht. Warum eine Leica, kann ich mir nicht wirklich erklären.
    Dennoch ist der Reiz da‍.

    Was wäre eine wirkliche Alternative, könnte meine Frage lauten. Mir zumindest ist da nichts bekannt…

    Sorry für so viel Text.

    Grüße
    Lars
    P.S. Ich fand die Reaktionen im L Forum teilweise auch mindestens merkwürdig. Sind wohl die Leute mit der Markenbrille

    1. Ebenso war es mein Ansinnen mit dem Kauf einer Leica anders zu fotografieren – wie Du treffend schreibst „entschleunigt“. Daher kaufte ich mir 4 Voigtländer Objektive dazu – manuell fokussieren, kleine und sehr hochwertige Objektive, aus Metall gefertigt und dennoch leicht und kompakt bei guter Abbildungsleistung.
      Das war die Idee, aber dass meine Kamera so viele technische Probleme hatte und der Leica-Service hier zu träge war, teilweise unbeholfen, hat mir den Spaß an der Marke verhagelt. Ich interessiere mich trotzdem noch für die Marke, besuche immer wieder mal einen Leica-Store wegen der Ausstellungen und Bildbände, aber nochmal bei Leica wieder einsteigen kommt für mich erstmal nicht in Frage.
      Wo Du bedenkenlos gebraucht kaufen kannst, ist bei Foto Görlitz. Der verkauft nur geprüfte Ware, und Rückgaberecht hast Du auch. Der hat immer was im Programm.

  3. Hallo noch einmal Dirk,

    danke für den Tipp.

    Attraktive Preise sehen für mich dann aber auch anders aus.
    Ich würde aber auch nicht über Händler meine Ausrüstung verkaufen.

    Wollte mal ein RF Tele Objektiv verkaufen, fünfstellig war der Preis den ich bezahlt hatte.
    Ich hätte das Objektiv, gerade einmal 6 Monate alt, Zustand wie neu, knapp 4 Tausend Euro günstiger verkaufen sollen.
    Zuvor hatte sich selber Händler aber beim Nachlass geziert.
    Von wegen, geringe Marge und so.
    Auch kam das Argument, er müsse noch die USt. ausweisen und Gewährleistung geben.
    Ehrlich, Garantie war noch seitens Canon fast 1,5 Jahre und beim Ankauf und Verkauf von Privat ist auch noch die Differenzbesteuerung anzuwenden.
    Habe es dann privat verkauft und beim neuen Objektiv besser verhandelt 😉 – anderer Händler wohlgemerkt.

    Ich denke ca. 3 Tsd. Euro sind für die SL2 in Ordnung. Nur sollte sie eher aus 2022/2023 in exzellentem Zustand und wenig Auslöser sein.
    Ich sehe auch die SL3 eher bei ca. 5-5.5 Tausend Euro.
    Kann warten…

    So, Wochenende naht und ich gehe mal im Regen Naturaufnahmen machen.
    Ich werde immer mal hier vorbeischauen.

    Dir alles Gute und weiterhin viel Spaß und Freude mit Deinem Equipment.

    Lars

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