Speyer

Den Dom zu Speyer wollte ich mir schon immer mal anschauen. Obwohl ich nur eine gute Autofahrtstunde von Speyer entfernt wohne, war ich noch nie dort.

Mit dem Dom zu Speyer verband ich bisher nur Superlative – vor allem der größte Dom von….??? Die größte romanische Kirche überhaupt.

Informiert habe ich mich bisher nicht über das Gebäude. Umso spannender war es für mich, als ich dann vor dem Dom stand und er in meiner Vorstellung geschrumpft ist, da ich mir ein noch größeres und wuchtigeres Gebäude vorgestellt hatte.

Besucht habe ich Speyer und den Dom am Samstag, 20.01.24 auf dem Weg zu einem Freund, der unweit von Speyer wohnt.

Touristische Fotografie?

Wie fotografiert man ein so bekanntes Bauwerk, das sicherlich zu einem der meist fotografierten in der Region zählt?

Perspektive

Siegfried Hansen (Deutschlands renommiertester Streetfotograf) rät hierzu in seinem Buch „Mit offenen Augen“ ungewöhnliche Perspektiven einzunehmen, auf bestimmte Details zu achten, wenn ds um die Fotografie von touristisch interessanten Objekten geht.

Elbphilharmonie aus ungewohnter Perspektive (Quelle: „Mit offenen Augen“ von Siegfried Hansen)

Ich habe versucht, mir den Rat von Siegfried Hansen bei meiner Fotografie zu Herzen zu nehmen. „Gar nicht so einfach“ dachte ich mir. Das ist es auch nicht. Wie fotografiert man ein so großes und schönes Bauwerk, dass daraus Fotos entstehen, die nicht nur dokumentieren sondern auch überraschen?

Dom zu Speyer – Farbenspiel

Bei dem o.s. Foto eines der Domtürme harmonieren die Farben des Turms mit den Fensterläden des Gebäudes im Vordergrund.

Wenn man den Dom zu Speyer nach Bildenr googelt, schätze ich mal, wird man diese Perspektive kaum finden. Es wurde bestimmt auch schon so fotografiert, aber im Verhältnis eher selten.

Die Frau verdeutlicht die Größe des seitlichen Kirchenschiffs

Als ich das o.s. Foto machte, entschuldigte sich die Frau (eine Kirchenangestellte) bei mir, sie sei gleich weg. Sie wusste nicht, dass ich bewusst mit meiner Kamera darauf wartete, dass ein Mensch auftaucht, der die Dimension dieses Gebäudes verdeutlicht.

Schwarz-Weiß

Weiterhin wird es vermutlich mehr Farbfotos als Schwarz-Weiß-Fotos vom Dom geben. Ich entschied mich, die meisten der Domfotos in Schwarz-Weiß zu entwickeln – mit Ausnahme einiger weniger Fotos bei denen die Farbe eine besonere Rolle spielt, wie bei dem o.s. Foto mit den Fensterläden.

Schwarz-Weiß wirkt anders als Farbe – ein Schritt weg von der Realität

Ich habe zwar farbig im sogenannten RAW-Format fotografiert, konvertiere die Fotos dann mit Hilfe von Adobe Lightroom in schwarz-weiß. Ich prüfe dabei, was mir besser gefällt; häufig gefällt mir schwarz-weiß besser als farbig.

Details

Mit einem Teleobjektiv kann man gerade bei hohen und großen Gebäuden, bestimmte Details des Gebäudes heranzoomen und so ein Detail hervorheben, das man sonst so vielleicht gar nicht wahrnehmen würde.

Schwarz-Weiß, Licht und Ausschnitt heben diesen Gebäudeteil besonders hervor
Licht- und Schattenspiel der romanischen Bögen

Die Umgebung und Trigger

Der Dom ist umgeben von einer historischen Altstadt, die ich nicht außer Acht lassen wollte. Auch hier habe ich versucht, besondere Motive zu finden. Siegried Hansen spricht in seinem o.g. Buch „Mit offenen Augen“ häufig von einem sogenannten Trigger. Damit meint er bestimmte Motive, die irgendwo immer wieder auftauchen und den Fotografen inspirieren. Einer von Siegfried Hansen’s Trigger sind Eistüten (diese überdimensionalen Eistüten vor einer Eisdiele als Blickfang und Werbung) und herrenlose Handschuhe.

Herrenloser Handschuh in einer Gasse in Speyer – Einer von Hr. Hansen’s Trigger

Ausrüstung & Inspiration

Fotografiert habe ich an dem Tag mit einer neuen Panasonic Lumix S5II unter Verwendung von drei Objektiven: 14-28mm, 20-60mm und 70-300mm.

Lumix S5II mit 20-60mm Kitobjektiv (Quelle: Panasonic)

Nun habe ich das Buch „Mit offenen Augen“ hier schon einige Male erwähnt. Ich finde das Buch sehr inspirierend und informativ. Ich habe es komplett gelesen und werde sicher öfter mal reinschauen.

Hier lernt man nicht die Technik der Kamera und des Fotografierens, sondern wie man Motive entdeckt und in Szene setzt, vor allem mit dem Anspruch Neues zu entdecken und auch zu überraschen.

Das Buch „Mit offnen Augen“ von Siegfried Hansen und Pia Parolin kann ich sehr empfehlen.

Impressionen

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