Ein Abend in Fechenheim

In unserer Freizeitgruppe „Komm mit uns“ ist immer was los. Besonders aktiv und emsig ist Angelika, die die Gruppe mit wunderbaren Events bereichert. Einmal im Monat gibt es das Motto „Raus aus dem Büro…..“ und ab in einen Stadtteil Frankfurts. Und am Freitag, den 24. Juni 2022 ging es in den Stadtteil Fechenheim.

Ein Fisch, ein Netz und der Main….. in Fechenheim

Fechenheim und Farben – das passt schon lange gut zusammen. Die Casella Farbwerke Mainkur waren um das Jahr 1900 die weltweit größte Fabrik für synthetische Farben. Heute bietet der Stadtteil mit dem rauen Image weit mehr als Baumärkte, Lagerhallen und Carwash. Out of Frankfurt? Keineswegs. Der alte Ortskern hat sich seinen charakteristischen Charme bewahrt. Vom Arthur-von-Weinberg-Steg aus schauen wir auf die unverwechselbare Silhouette und wandeln durch eine lebendige Geschäftsmeile, die von der Asianudel bis zum preisgekrönten Architektenbüro alles zu bieten hat. Über Kopfsteinpflaster führt die Tour zum Burglehenplatz mit denkmalgeschütztem Fachwerk und Palmen wie am Mittelmeer. Wir treffen auf  bunte Street-Art-Kunst und auf  zwei Sympathieträger: die Nixe und den Fischer. Sie sitzen eng beieinander, die strahlend gelbe Meerjungfrau mit einem Schwanz aus schillernden Mosaiken und der Fischer leuchtend blau mit Gummistiefeln und einem Fisch in der Hand. Vielleicht begegnet uns die weiße Araberstute Jenny mit ihrem großen Freiheitsdrang. Sie ist mittlerweile über die Grenzen hinaus bekannt. Sie zieht jeden Tag durch die Gassen, über die Bahnschienen weiter zu den Mainweiden, um dort gemütlich zu grasen. Das kolossale Rathaus und eine lauschige Kunstgalerie inmitten des parkartigen Friedhofs sind ebenfalls Teil dieses Rundgangs. Das Fechemer Bootshaus, direkt am Leinpfad, lädt uns ein unsere Füße auszuruhen und unseren Durst und vielleicht auch kleinen Hunger zu stillen, bevor wir zurück zum Ausgangspunkt bummeln.

Eventbeschreibung von Angelika

Abraham’s Portrait

Während die Gruppe am Arthur-von-Weinberg-Steg stand und noch auf die letzten Nachzügler wartete, erspähte ich einen Mann auf einer Bank sitzend, der meine Aufmerksamkeit auf sich zog. „Von diesem Mann würde ich gerne eine Portrait fotografieren.“

Ich würde gerne häufiger Menschen fotografieren, habe aber oftmals nicht den Mut, sie um ihre Erlaubnis zu fragen. Bei Abraham fasste ich mir Mut und ging direkt auf ihn zu: „Hallo, darf ich mich zu Ihnen setzen?“. So fing es an, und ich kam mit Abraham ins Gespräch. Er wohnt schon seit über 30 Jahren in Fechenheim, und ihm gefällt es dort. Er saß auf der Bank und genoss den schönen Abend. Schließlich fragte ich ihn, ob ich ihn fotografieren dürfe, und er hatte zugestimmt.

Abraham wohnt schon seit über 30 Jahren in Fechenheim

JENNY – die Schlenderstute

Allseits bekannt war Fechenheim’s spazierende Araberstute Jenny. Ihr Besitzer Werner Weischedel hatte kein Problem damit, dass das Pferd alleine durch die Stadt spazierte; denn sie kam immer wieder zurück.

Jenny litt an Krebs und wurde im Alter von 26 Jahren am 18.03.2022 eingeschläfert.

Die Altstadt hübschhässlich

Fechenheim hat durchaus schöne Ecken und den herrlichen Blick auf den Main (am besten auf dem Arthur-von-Weinberg-Steg stehend).

Blick auf den Main / Arthur-von-Weinberg-Steg

Aber die schrillen Geschäfte mit ihrer hässlichen Außenwerbung verschandeln den historischen Altstadtkern. Da fragt man sich, wo hier der Denkmalschutz bleibt.

Hässliche Geschäfte verschandeln die Altstadt

Kulturpavillon auf dem Friedhof

Etwas außergewöhnlich für einen Friedhof ist der Kulturpavillon, in dem zwei junge Künstler ihre Bilder ausstellten. Zum einen Eli Schwarze – der junge Künstler führte uns durch die Ausstellung. Zum anderen die 17-jährige Mara Haußler, die an dem Abend nicht zugegen war.

Der Kulturpavillon auf dem Fechenheimer Friedhof
Eli Schwarze im Gespräch mit Angelika

Eli Schwarze und Mara Haußler – Debüausstellung 11.06. – 03.07.2022

Zwei begabten kreativen jungen Menschen bietet der Verein PolymerFM e.V. die Möglichkeit einer professionellen kuratierten Debütausstellung. Zu sehen sind Werke von Eli Schwarze, welcher in diesem Jahr ihr Kunststudium beginnen wird und von der frankfurt eastSide-Stipendiatin Mara Haußler. Gemeinsam und doch separiert werden ihre Bildwerke, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Wir präsentieren Arbeiten des Zeichners Eli Schwarze in einer Debütausstellung.
Von ersten Skizzen, über Studien bis zum fertigen Bild machen wir den Entstehungs- und Entwicklungsprozess einer Zeichnung sichtbar. Deutlich erkennbar wird, wie der Zeichner sich seinem Objekt nähert, Details aufnimmt, skizziert bis er das Gesehene für sich zufriedenstellend interpretiert hat, um es in der finalen mitunter colorierten Zeichnung umzusetzen.

In einer Debütausstellung stellen wir die Kreativität der 17-jährigen Mara Haußler vor. Beim Malen bevorzugt sie Aquarellfarben und Wachsmalkreiden, beim plastischen Gestalten das Material Holz. Ihre Bildsprache ist eine Mischung aus Realität und Fiktion. Diese lädt zu einer Safari des Entdeckens von Farben sowie, in einen neuen Kontext gesetzten, aus dem Alltag entlehnten Dingen und Formen ein. Ihre vermittelten Botschaften zeigen einen differenzierten Blick auf unsere Gesellschaft und den Einzelnen.

Quelle: https://www.polymerfm.de/kulturpavillon/

Die Ausrüstung

An diesem Abend nahm ich die SL2-S mit dem Vario 24-70 F2.8 mit, was auch gut so war.

LEICA SL2-S mit Vario 24-70 F2.8

Denn in der Halbzeit unseres Stadtspaziergangs setzte der Regen ein. „Oh, das ist bestimmt nicht gut für Deine Kamera….“ sagte eine Teilnehmerin zu mir. „Die ist wasserdicht!“ sagte ich. Stimmt nicht so ganz. Eher spritzwassergeschützt. Sowohl die Kamera als auch das Objektiv wurden richtig nass, und ich machte mir nicht die geringsten Sorgen. Dieses Setup überstand den Regen ohne Schäden.

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