Ein Tag im Leitz-Park…und wie alles begann

LEICA – die Marke mit dem roten Punkt. Der Mercedes unter den Kleinbildkameras. Eine Marke mit der die Kleinbildfotografie begann, eine geschichtsträchtige Firma, die mehrere Erschütterungen überstanden hat und heute in neuem Glanz erstrahlt; dank Andreas Kaufmann, der die Marke frisch aufpoliert und mit dem Leitz-Park in Wetzlar einen Erlebnispark geschaffen hat für dessen Besuch für jedermann etwas dabei sein dürfte: Hotel, Café, Museum, Ausstellung, Events, Begegnungsstätte, Erlebniswald, Museums-Shop, LEICA Store, LEICA Classic Store, Fotostudio, Interaktives zum Entdecken und Erleben, Architektur und und und…..

Obwohl ich keine LEICA Kamera besitze, bin ich dennoch fasziniert von dieser Marke. Sie übt eine gewisse Anziehungskraft auf mich aus, und ich bin mir sicher – es geht nicht nur mir so.

Alles nahm seinen Anfang als ich vor einigen Wochen in Frankfurt am Main mit meiner Freundin, ihrem Bruder und seiner Frau unterwegs war. Wir besuchten die Kunsthalle Schirn. WALK hieß die Ausstellung, und wie es der Zufall wollte, sollte uns dieser Begriff in der neuen Altstadt auf besondere Art wieder begegnen.

FotoWALKs mit Magnum Fotograf Steve McCurry war eine Veranstaltung des LEICA Store Frankfurt am Main die zeitgleich stattfand, während wir uns nach dem Besuch der Ausstellung in der neu errichteten Altstadt mit Bratwurst und dem guten Frankfurter Stöffche stärkten.

Eine Gruppe von Fotografen zog an uns vorbei – alle hatten eine LEICA Kamera. „Krass, die haben alle eine LEICA! Ob das ein LEICA Fotoclub ist!?“ Ich war neugierig und fragte einen der Fotografen, was das für eine Gruppe sei. Er erklärte mir, dass es sich um eine Veranstaltung handele. „Seid Ihr ein LEICA Fotoclub, weil Ihr alle eine LEICA Kamera habt?“ „Nein, das sei Zufall!“

Ich staunte nicht schlecht. Ein sehr eigenartiger Zufall. Das wäre so, als würde man an einem Fahrertraining teilnehmen und alle kommen mit einem Ferrari.

Uwe, der Bruder meiner Freundin, schlug vor, wir könnten doch mal den LEICA Store in Frankfurt besuchen. Das würde ihn mal interessieren. Klar, also nix wie hin.

Es ist schon toll, wenn man den Laden nur betritt. Man spürt sofort – hier werden hochwertige Produkte verkauft. Der Laden lädt ein zum Stöbern, und obendrein gab es noch eine tolle Fotoausstellung von Steve McCurry, die wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Wir waren sehr beeindruckt von diesen tollen Fotos.

Während wir uns also die Fotos von Steve McCurry anschauten füllte sich der Bereich, in dem anscheinend Workshops und Veranstaltungen stattfinden – es war die bunte Fotografengruppe, die in der Frankfurter Altstadt an uns vorüberzog. „Haha, ein Zufall! Von wegen!“ dachte ich mir. Dieser Fotowalk wurde vom LEICA Store Frankfurt organisiert! Da hätten wir dann auch wieder die Analogie zum Fahrertraining. Wenn nämlich ein Fahrertraining von Ferrari angeboten wird, braucht man sich nicht zu wundern, wenn dann fast nur Ferraris auftauchen.

Uwe kam ganz aufgeregt zu mir und sagte: „Er ist hier!“ „Wer?“ „Steve McCurry! LiVe!“ „Du veräppelst mich!“ „Nein, ehrlich, er ist da oben und hält einen Vortrag!“ „Krass!“

Wir waren ganz aus dem Häuschen und wollten unbedingt ein Autogramm auf einer LEICA-Postkarte oder besser noch auf einem Bildband von Steve McCurry (war aber schon ausverkauft).

Ich bestellte mir das Buch „A LIFE IN PICTURES“ bei Hugendubel

Leider wurden unsere Erwartungen gedämpft. Es hieß, dass er keine Autogramme vergebe. Schade! Das wäre der Höhepunkt gewesen.

Ich kaufte mir einen Fotoband von Henry Cartier-Bresson und Uwe einen anderen Fotoband mit Fotos aus den 50er Jahren. „Für Sie eine Tüte dazu?“ „Nein! Oder halt doch! Es ist ja eine schöne LEICA-Tüte!“ So zogen wir dann mit zwei LEICA-Taschen aus dem Laden und waren noch ganz geflasht von unserer Begegnung (wenn auch nur sehr am Rande) mit einem der berühmtesten Fotografen der Welt.

Seit diesem Tag ließ mich die Marke LEICA nicht mehr los. Ich begann mich immer mehr für die Kameras zu interessieren, abonnierte diverse YouTube-Kanäle und informierte mich über das M- sowie das SL-System.

Leicas aktuelles Topp-Modell der M-Linie: M11 / Quelle: store.leica-camera.com

Die M11 faszinierte mich. Ich hatte bisher noch nie eine LEICA-Kamera in der Hand, konnte mir nicht so richtig vorstellen, wie ein Messsucher in der Praxis funktioniert und ob ich damit überhaupt zurecht käme.

Leica’s M-System hat keinen Autofokus. Man stellt über den Messsucher manuell scharf. Auch kann man mit der Kamera nicht filmen. Da ich sowieso mit meinen Kameras selten gefilmt habe, wäre das für mich nicht so entscheidend, aber ob ich mit der manuellen Fokussierung zurecht käme, wusste ich bis gestern nicht.

Dann gäbe das da noch das SL-System bei dem mich vor allem die SL2-S interessiert. Anfangs fand ich die Kamera nicht so schön, aber mit der Zeit gefiel sie mir immer besser – es war Liebe auf den zweiten Blick. Die klaren Linien, die Reduziertheit (sie hat deutlich weniger Knöpfe und Schalter als andere Kameras) und die hochwertige Verarbeitung. Zudem ist sie deutlich günstiger als die M11.

„Wie stelle ich es also an, dass ich mal in den Genuss komme, eine LEICA Kamera zu testen?“ Ich stolperte dann bei meiner Recherche auf das Angebot „Ein Tag in der Leica Welt.“

Einen ganzen Tag die Welt von Leica erleben – für zwei Personen, für 119,00 Euro.

  • Begrüßung mit Willkommenspaket
  • 90-minütige Führung durch das Gelände (Ausstellung, Museum, Einsicht in das Werk, etc.) mit Tourenguide in kleiner Gruppe
  • Ausleihen einer LEICA-Kamera mit Einweisung und Testen auf dem gesamten Leitz-Park-Gelände.
  • Kaffee und Kuchen im Leitz Café
SL2-S mit LEICA Objektiv 1:2.8/24-70 ASPH. / Quelle: store.leica-camera.com

Bingo! Das ist es! Also kaufte ich mir einen Gutschein und nahm als Begleitperson Uwe mit, der ebenfalls sehr großes Interesse an der Marke und dem Leitz-Park hatte.

Ich „bestellte“ mir meine Wunschkamera mit Wunschobjektiv als Kamera zum Ausprobieren: eine SL2-S mit 24-70mm Objektiv. Für Uwe bestellte ich seine Wunschkamera eine Kompaktkamera d-Lux 7.

Am Samstag, den 21. Mai 2022 war es dann endlich soweit. Wir hatten nicht weit zu fahren – von Oberursel bis nach Wetzlar sind es knappe 60 km.

Um 10.00 Uhr fanden wir uns – wie vereinbart – am Empfang ein und empfingen unser Begrüßungspaket! Aber nur 1….kleine Enttäuschung für Uwe….“Wie? Nur ein Paket?“ Ich sagte ihm, wir würden später noch nach einem weiteren Paket fragen, bekamen wir dann auch. Darin enthalten waren Prospekte, ein Putztuch von LEICA und eine Anstecknadel von LEICA – zusätzlich bekamen wir noch zwei LEICA-Bändchen mit Karabinerhaken.

Unser Begrüßungspaket mal zwei

Nach der Begrüßung wurden wir von unserem Tourenguide in Empfang genommen, der uns durch das Museum führte und uns Einblick in die Werkshallen gewährte. Wir waren eine kleine Gruppe von vier Teilnehmern, neben Uwe und mir noch ein Ehepaar – die Frau hatte bei einem Preisausschreiben eine LEICA d-lux 7 und den LEICA Erlebnistag für zwei Personen mit Hotelübernachtung (der Leitz-Park verfügt über ein eigenes Hotel) gewonnen. Volltreffer!

Nach der Führung nahmen wir im LEICA Store unsere Wunschkameras entgegen und machten uns nach der Einführung auf Fototour über das Leitz-Gelände und den LEICA Wald.

Meine Olympus E-M1 Mark III und die LEICA SL2-S nebeneinander

Ich fotografierte zum Großteil mit der LEICA SL2-S, aber auch mit meiner Olympus E-M1 Mark III, weil ich die Fotos der beiden Kameras miteinander vergleichen wollte. Der Vergleich führte dann schließlich dazu, dass für mich schon so gut wie feststand, dass ich mir diese Kamera zulegen werde.

Als ich dann die Fotos zu Hause am Monitor näher miteinander verglich, war der qualitative Unterschied nicht mehr so gewaltig, wie es den Anschein hatte, als ich die Fotos nur auf den Displays der Kameras miteinander verglich. Der Punkt ist der, dass die SL2-S ein deutlich besseres Display hat als das von meiner Olympus, d.h. die Fotos erscheinen auf dem Display der SL2-S knackiger, kontrastreicher und plastischer. Ich war ziemlich beeindruckt von dem vermeintlichen Quantensprung an Bildqualität. Als ich die Kamera dann gegen Ende des Tages im LEICA Store wieder abgab, fragte mich der Verkäufer, wie es war. „Ich bin begeistert! Eine tolle Kamera! Deutlich besser als meine in Sachen Bildqualität!“ „Soll ich ihnen die Kamera einpacken?“ „Oh nein, erstmal nicht! Da muss ich noch eine Nacht drüber schlafen!“

Natürlich hat die LEICA-Kamera eine höhere Bildqualität als meine Olympus-Kamera. Sie hat einen größeren Sensor und ein hochwertigeres Objektiv. Zudem fühlt sie sich richtig gut an. Es macht sehr großen Spaß mit der Kamera zu fotografieren. Alleine schon das Geräusch des Auslösers ist eine Freude – ja auch solche „Kleinigkeiten“ können manchmal von Bedeutung sein. Ich mag die Kamera und habe sie ungern wieder abgegeben, aber der Qualitätsvorteil gegenüber meiner Kamera ist nun kein Quantensprung, der den deutlich höheren Preis rechtfertigt. Jedoch überzeugt das Gesamtpaket aus hoher Bildqualität, hochwertiger Verarbeitung und dem Prädikat „Made in Germany“.

Da ich aber erst dieses Jahr meine Kameraausrüstung neu aufgebaut habe, wäre es für mich ein finanzieller Verlust, nun alles wieder zu verkaufen und in ein neues System zu investieren. Daher belasse ich es erstmal dabei und versuche, die LEICA wieder zu vergessen und mich weiterhin an meiner Olympus-Kamera zu erfreuen.

Achja, was noch fehlt in der Beschreibung unseres Tages ist natürlich der Besuch im Leitz Café. Uwe hat gleich zwei Torten gegessen. Mir hat eine gereicht – war aber lecker!

Lecker Torte im Leitz Café

Wir hatten jedenfalls viel Freude an diesem Tag und werden uns bald wieder verabreden – dann aber um Wasserhäuschen in Frankfurt zu fotografieren. Der Bericht dazu wird hier auf meinem Portal folgen!

Zudem habe ich im Olympus Forum auch meine Erfahrungen des LEICA Erlebnistages veröffentlicht.

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